Kontraindikationen
Sprechen Zahnärzte von einer Kontraindikation, so bezeichnen sie damit eine Gegenanzeige. Das heißt, sie beschreiben Situationen, in denen von einer Behandlung, in diesem Fall einer Zahnimplantation, abgesehen werden sollte oder die nur nach gründlicher Abwägung durchgeführt werden sollte.
Wir unterscheiden dabei zwischen absoluten Kontraindikationen, die eine Implantation ausschließen und relativen, die Implantationen unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen.
Bevor wir eine chirurgische Implantation vornehmen, muss die Mundhöhle entzündungsfrei sein. Das bedeutet, dass eventuell vorliegende Kariesdefekte zunächst saniert werden müssen; parodontale Entzündungen müssen behandelt werden und abgeklungen sein. Um den zukünftigen Zahnersatz nicht falsch zu belasten, sollte nächtliches Zähneknirschen abgeklärt und zum Beispiel mit einer Schiene behoben werden. Gleiches gilt für Störungen der Kiefergelenke.
Grunderkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck müssen ebenso berücksichtigt werden wie rheumatische Beschwerden. Sind diese Erkrankungen allerdings gut eingestellt, kann eine Implantation stattfinden.
Ist das Knochenangebot nicht ausreichend für eine zuverlässige Einheilung, kann ein Implantat nicht sofort eingesetzt werden. Welche Möglichkeiten in diesem Fall bestehen, erfahren Sie hier.
Unter der Einnahme bestimmter Medikamente, vor allem der von Blutgerinnungshemmern ist eine Implantation – oder auch jeder andere chirurgische Eingriff – nur nach Umstellung auf ein anderes Medikament oder – wenn möglich – nach Absetzung der Gerinnungshemmer durchzuführen. Durch die reduzierte Gerinnung können gefährliche Blutungen auftreten. In diesem Fall muss Ihnen unser Zahnärzte-Team von einer Implantation abraten.
Ebenso sind nach dem Ende einer hochdosierten Cortisontherapie zwei bis drei Monate abzuwarten, bevor implantiert wird. Da die Wundheilung gestört und das Infektionsrisiko erhöht sind, finden in der Zeit einer solchen Therapie keine Wahleingriffe statt. Das betrifft natürlich auch andere chirurgische Eingriffe.
Wegen der erhöhten Risiken müssen wir auch immunsupprimierten Patienten von einem Eingriff abraten.